Mein „Wieso"

„Danke, für mich keinen Alkohol.“

„Ah, Du bist mit dem Auto da?“

„Nein, ich trinke heute keinen Alkohol“.

„Wieso nicht?“

„Ich trinke generell keinen Alkohol“.

„WAS? Du trinkst keinen Alkohol? Wieso denn das?“

Wenn du deine alkoholfreie Phase bereits begonnen hast, kennst du diese Konversation. Sonst kannst du dich schon mal darauf einstellen. Du wirst sie erleben. Immer und immer wieder. Sie wird ein „Täglich grüsst das Murmeltier“-Moment. Am Anfang noch mühsam, wird dieser kurze Austausch mit der Zeit mehr so „ok, da sind wir wieder. Bringen wirs halt hinter uns.“ Wenn du magst, kannst du dir auch schon ein paar Antworten zurechtlegen, bevor du auf das alkoholfreie Bier umstellst.

Meine Motivation

Jeder von uns hat seine eigene Motivation, mit dem Alkohol aufzuhören oder zumindest mal eine Pause einzulegen. Hier sind die Gründe, die mich dazu bewegt haben:

  • Kontrolle I: Es gab vermehrt Anlässe, bei denen ich mir vorgenommen hatte, keinen Alkohol zu trinken. Nur um dann doch ein Glas zu trinken. Und dann als einer der Letzten nach Hause zu gehen.
  • Kontrolle II: Ein einziges  Glas war selten für mich. Dem Ersten folgte in den meisten Fällen ein Zweites. Und ein Drittes, … Mässigung funktioniert bei mir nicht.
  • Reiz: Keinen Alkohol zu trinken wirkte seit Jahren einen gewissen Reiz auf mich aus.
  • Alkoholfreie Phasen: Es gab in den letzten Jahren in meinem Leben immer wieder längere Phasen ganz ohne Alkohol. Ich fühlte mich jeweils sehr gut. Es gab auch immer wieder Momente, in denen ich nach dem ersten Schluck das Glas ausgeschüttet hatte, weil ich dieses Gefühl, das der Alkohol mir verlieh, nicht mochte.
  • Energie-Management: Der Ablauf war immer der Gleiche. Ich hatte mir vorgenommen, mehr Sport zu treiben, mich gesünder zu ernähren und täglich zu meditieren. Das funktionierte in der Regel bis Mittwoch, vielleicht Donnerstag. Dann folgte ein Gläschen nach der Arbeit. Wecker später stellen, kein Sport am Morgen, kein Meditieren, Kompensation der Müdigkeit tagsüber durch Fettiges, Süsses, Salziges.
  • Konsistenz: In einem Podcast sagte der „One Year no Beer“-Gründer, er habe sich immer wieder vorgenommen mehr Sport zu treiben, sich gesünder zu ernähren und regelmässig zu meditieren. Und stets sei er aus dem Trott gefallen. Bis er gemerkt habe, dass er eben die Konsistenz aufrechterhalten könne, wenn er auf Alkohol verzichte.

Das „Wieso“ verändert sich mit der Zeit. Nach ein paar Monaten ohne Alkohol hatte ich nicht mehr das Gefühl, auf etwas zu verzichten. Die Motivation hatte sich geändert. Denn ich hatte so viel gewonnen ohne den Alkohol. Ein Leben mit so viel Energie, ohne Ängste. Mit der Motivation und Konsistenz, um regelmässig zu trainieren, zu meditieren und mich gesund und gut zu ernähren.

Dieses „Wieso“ wird sich wieder verändern. Ich werde gerne über das nächste Schreiben, wenn es bei mir ist. Aber das momentane „Wieso“ ist ein gutes.