Drei Tipps fürs Aufhören
Jaja, eigentlich wäre es ja wirklich gut, mit dem Trinken aufzuhören. Gesundheit und so, und diese geilen Momente, dieses Gefühl unsterblich zu sein und die Welt gehört mir und hier sind wir jetzt und wir lachen und die Musik ist laut und wir feiern und trinken zusammen und alle sind geil drauf - diese Momente, die so überirdisch sind, diese Momente sind selten geworden. Sehr selten. Und ja, deshalb könnte man ja auch mal aufhören mit all dem Bier und Prosecco und Chardonnay und Chianti und Negroni und Gin Tonic. Oder zumindest mal eine Pause einlegen.
Aber hey, jetzt ist gerade sehr schlecht. Druck im Job, Stress, ein Glas Rotwein zum Runterkommen abends. Und dann kommen noch Ferien mit dem Sundowner am Strand. Und muss noch die schwierige Beziehung zu den Eltern fertig therapiert werden und der Beziehungsstress und drei Monaten ist noch diese Party/Hochzeit/Geschäftsreise whatever, im Moment ist es halt gerade ungünstig. Wirklich ungünstig, auch wenn es natürlich gut wäre.
Der richtige Moment
Es ist gerade wirklich nicht der richtige Moment. Klar. Verständlich. Aber weisst du was? Und hier kommt der grosse Spoiler: der richtige Moment kommt nie. Nie! Da sind immer Gelegenheit in der Zukunft. Und vor allem: all die Zweifel und Ängste.
Morgens ist noch klar, dass es Zeit wäre. Aber Abends ist das alles doch nicht so schlimm. Ein Gläschen macht ja nichts und ein Start morgen ist genauso gut wie heute, auf diesen einen Tag kommt es ja nun wirklich nicht an, oder? Und am Morgen ist da wieder der Entschluss und Abends ist doch wieder alles nicht so tragisch.
Also: Wenn es für dich Zeit ist, dann machs einfach. Denk nicht weiter darüber nach und scheiss auf alles andere. Aber nicht länger auf dich.
Tipp 1: Just do it
Einfacher als jetzt wird es nie. Und tausend Gründe, wieso es gerade nicht geht, finden sich immer. Deshalb ist der einfachste Moment jetzt. Du machst das einfach. Nicht weil es jetzt leichter ist als in einer Woche, in einem Monat oder Jahr. Sondern weil du es jetzt willst. Triff die Entscheidung. Und dann stellst du diese Entscheidung nicht mehr in Frage.
Noch ein Spoiler: die Momente werden kommen, in denen du dich nach Alkohol sehnst. In denen es schwierig ist. Und in denen du dich selbst verfluchst für diese beschissene Idee, nicht zu trinken. Du akzeptierst, dass du weitertrinken willst. Aber du machst es einfach nicht mehr. Und du bist stark genug, das durchzuziehen. Du kannst das. Just do it. Just. Fucking. Do. It. Das Verlangen ist schnell vorbei, das gute Körpergefühl, die Energie im Leben, dauert so viel länger.
Tipp 2: Jetzt ist besser als morgen
Du weisst an welchem Tag die meisten Leute mit Trinken aufhören? Am nächsten. Zelebriere dein letztes Glas nicht. Ich kenne das: nach dem Jungs-Abend (oder Mädels-Abend) in einer Woche ist gut, aber mit meinen Besties, die ich so lange nicht gesehen habe und mit denen es doch immer so lustig ist mit all dem Bier oder Prosecco, will ich noch trinken können. Vergiss es. So hörst du nie auf.
Du hörst nicht mit dem Trinken auf, indem du das planst und darüber nachdenkst. Du hörst mit dem Trinken auf, indem du damit aufhörst. Das ist jetzt genauso einfach und schwierig wie irgendwann in der Zukunft.
Tipp 3: Gehirnwäsche
Gib dir die volle Gehirnwäsche. Lies Bücher, Blogs hör Podcasts, schau dir die Filme an. Tauch ein in die alkoholfreie Welt. Morgens auf dem Weg zur Arbeit und vor allem Abends auf dem Nachhauseweg, wenn doch dieses kalte Glas Weisswein oder das Feierabendbier so geil wäre und da ist doch gleich ein Laden um die Ecke und niemand wird das ja je erfahren. Stattdessen liest du einen Alkoholfrei-Blog, ein Buch oder hörst einen Podcast. Gib dir die Gehirnwäsche. Diese Inhalte sind wichtig. Sie geben dir Hoffnung, Informationen, Hintergründe. Du lernst, dass du nicht alleine bist und dass alle die gleichen Probleme mit einem alkoholfreien Lifestyle haben und genauso kämpfen müssen wie du. Du wirst bestärkt in deinem Entscheid. Nutze also diese Ressourcen, sie machen dir das alkoholfreie Leben so viel einfacher.